‚Guapa‘ ist atemlos in Quito
6 03 2011Es ist Sonntag der 6.3 knapp 10 Uhr Ortszeit (16h Deutschland) und ich sitze im Apartment und weiß nichts mit mir anzufangen: es ist Sonntag und es ist Regenzeit. Der Sonntag bedeutet, dass quasi kein Geschäft auf hat, also weder ein Internet Café noch ein Supermarkt wo man eine Handykarte kaufen könnte (dabei hatte ich versprochen mich bei der Ankunft zu melden, das war gestern Abend um 17:30 und ich habe leider nur in der Sprachschule Internetzugang und wie jetzt, ein paar Sekunden lang ein freies Netz)… außerdem ist es als Frau alleine nicht so empfehlenswert durch eine südamerikanische Stadt zu streifen, schon gar nicht am Sonntag. Naja und es gießt eben aus Kübeln. Ich konnte aufgrund Quitos Höhe von 2800 und lautem prasselndem Regen auf dem Plastikdach über mir nicht so recht gut schlafen, weshalb ich um 6h aufgestanden bin. Trotz des Regens bin ich um 8h aus dem Haus um festzustellen, dass es wirklich nicht so toll und entspannend ist als Frau am Sonntag in einem Stadtviertel wie ‚La Mariscal‘. So durfte ich mir neben vielen kritischen und musternden Blicken mehrfach die Bezeichnung ‚Guapa‘ anhören… das bedeutet Hübsche oder Schöne, aber mehr vergleichbar mit „kleines“ oder „süße“.
Zunächst schaute ich mir an, wo die Sprachschule liegt bei der es morgen um 8h losgeht. Die ‚Casa de la Luz‘ in der ich wohne liegt schon am Hang, doch die Sprachschule lag noch höher am Stadtrand (etwa 10min Fußweg). Auf dieser Strecke bekam ich deutlich die Höhe zu spüren, sie nahm mir wirklich die Luft weg.
Anschließend ging ich in Richtung der Neustadt, dem Stadtteil ‚La Mariscal‘. Es war kein Internetcafé aufzufinden und selbst wenn, es waren wirklich alle Geschäfte geschlossen. Bei einer Tankstelle versuchte ich dann doch mein Glück und kaufte mir Wasser, Brot und Wurst (was auch sonst), aber auch hier sagte man mir das nichts offen hat am Sonntag und ich durfte mich den Weg zurück den Berg hoch schleppen. Ich hatte am Samstag Abend zur Ankunft das Pech, dass es bereits dunkel war und die Herbergsmutter mir abriet nochmal das Haus zu verlassen… Unglücklicherweise hatte ich bis auf ein paar mitgebrachte Müsli-Riegel nichts essbares im Haus. Zum Glück stand noch ein Kanister voll Wasser hier, denn vom Leitungswasser lässt man lieber die Finger. Außerdem lud mich die Familie der Herbergsmutter zum Abendessen ein. Sie, eine alte Dame um die 70 oder 80 hat ihren Wohnungseingang von der selben Terrasse. Sie wohnt dort mit ihrem Mann, sowie mit ihrem Sohn plus Frau und 3 Kindern. Es gab Sandwiches mit Salat, Wurst (vom Grill) und einer Avocado-Creme/Guacamole- ähnlichen Sauce. Lecker wars! Dafür war die Verständigung eher schwierig, da sie nur spanisch sprachen. Und die stehen hier voll auf Nescafé….
So langsam reist der Himmel auf, wie von meinem Fahrer vom Flughagen prophezeit: Morgend/Vormittags Sonne und ab dem Nachmittag/Abend und die Nacht durch Regen. Ich hoffe ja immer noch darauf endlich den ‚Volcán Cotopaxi‘ zu sehen, der sich südlich der Stadt befindet. Mein Apartment befindet sich im Osten am Hang, so dass ich (bei gutem Wetter) nur Sicht auf den ‚Volkán Pichincha‘ habe, der direkt an der Stadt liegt. Aber abwarten….
Die Frage ist was ich mit diesem Tag anfange. Ich werde es später nochmal versuchen in die Stadt zu gehen. Vorher versuche ich etwas spanisch zu lernen. Dabei sollte ich eigentlich noch eine Hausarbeit schreiben, die Frage ist wann und wie ohne Internet?! Naja, sonst versuche ich nochmal zu schlafen. Der lange Flug, die Höhe und die Zeitverschiebung machen mir doch sehr zu schaffen.
Hier gibt es ein paar Eindrücke, soweit fotografieren möglich war… Klick
Schön, dass es dir gut geht, und Glückwunsch, das du nur leichte Auswirkungen der Höhenkrankheit zu spüren bekommen hast.
Was den Nescafé angeht muss ich dich enttäuschen, echter Kaffee ist da unten einfach so teuer (trotzdem der da her kommt) dass das billigste (nämlich Nescafé) halt bei allen rumsteht.
liebe Grüße
Corn
Schön zu hören das es dir gut geht, ich hoffe du bekommst noch schöneres wetter liebste cil <3 und das dich mir ja keiner weg schnappt