Meine Woche und ein Ausflug auf die Nordhalbkugel

12 03 2011

So, meine erste Woche in Ecuador ist um und es wird Zeit wieder etwas zu berichten.

Ich habe nun eine Woche Spanisch Unterricht hinter mir und ich verstehe nun schon deutlich mehr, auch wenn es mit den Sprechen noch etwas holpert. Die Schule ist sehr anstrengend, täglich von 8-16h und ab 18h wird es dunkel, da sollte man in Quito nicht mehr alleine oder im ÖPNV unterwegs sein. Also habe ich die Woche nicht sehr viel sehen können.

Ich habe mir jedoch das historische Zentrum Quitos angeschaut, es ist im Kolonialstil und es hat mir sehr gut gefallen, vor allem das Auf und ab der Straßen. Fotos zu Quito gibt es hier

Weniger schön ist, dass sich dort sehr viele arme Ecuadorianer befinden. Denn direkt hinter der Altstadt befindet sich ein „Armenviertel“ von Quito. Wie mir mein Sprachlehrer Danni jedoch erzählte, gibt es in Quito keinen wirklichen Slum und die Stadt besteht hauptsächlich aus der Mittelschicht. Guayaquil hingegen ist größer als Quito und auch um einiges ärmer.

Um noch etwas zu Ecuador zu erzählen. Ecuador hat seit 1999 den US Dollar, bis dahin zahlte man mit hier mit dem Sucre. Alle südamerikanischen Währungen haben in etwa einen Wert von 1$ zu 2000 – 2500. Im Jahre 1999 jedoch trafen einige Ereignisse in Ecuador aufeinander. Zum einen gab es eine Wirtschaftskrise, der Sucre verlor seinen Wert: 1$ waren nur noch 25.000 Surce. Zudem gab es 1999 in Südamerika ein schlimmes Erdbeben, so wie einen Tsunami. Diese Naturkatastrophen zerstörten weite Teile des Landes. Diese Ereignisse führten zu Korruption und Armut, so dass die USA eingriff und in Ecuador den Dollar einführte. Bis 2006 war Ecuador von der USA, besonders hinsichtlich der Ölindustrie abhängig. Inzwischen sind sie weitestgehend unabhängig und es geht wirtschaftlich immer weiter bergauf.

Auch Peru und Kolumbien hatten 1999 wirtschaftliche Probleme, jedoch nicht so weitgreifende, so dass sie ihre Währung behalten konnten. Jedoch sind beide Länder wirtschaftlich noch sehr von der USA abhängig.

Nun zurück zu meiner Woche: Ich habe es leider immer noch nicht geschafft den blöööden Cotopaxi zu sehen! Der verstecke sich bis jetzt immer hinter Wolken oder einem anderen Berg.

Dafür habe ich schon das Quitoer Nachtleben erkunden können – es lohnt sich! Wir waren in La Mariscal, im Volksmund auch Gringoland (Gringo = Nordamerikaner bzw. Weißer) Also lieber Tobi – du musst Tanzen üben. Hier wird Salsa und Merengue getanzt und Elektro hab ich hier auch noch nicht gehört. Entweder (fiese) Charts oder lateinamerikanische Musik. Und man kümmert sich sehr um die Guapas. Die meisten Clubs (vor allem Mittwochs, da ist überall Ladies Night) haben für Frauen bis 22h freien Eintritt und freie Getränke. Ab ca 23h werden dann die Männer eingelassen und auf die betrunken Frauen losgelassen… Na dann, bis zum nächsten Mittwoch. Ich habe nämlich versprochen mir das auch mal anzutun. Als wir Freitags tanzen waren, da war es aber etwas gesitteter. Auch wenn Lateinamerikaner generell eine sehr viel offenere Art haben als deutsche Männer 😀

Nach dem Tanzabend am Freitag ging es am heutigen Samstag schon um 6:30h los. Wir haben zu 12 Mann einen Ausflug auf die Nordhalbkugel gemacht. Unsere Gruppe bestand aus aktuellen und ehemaligen Sprachschülern, so wie aus Volontären und Praktikanten aus Quito (Europäer, die Gringos sind hier weniger gern gesehen).

Zum einen besuchten wir die in getrennten Gruppen die Laguna Cuicocha („Meerschweinchensee“ Lagune) und zum anderen den größten Indigena Markt in Südamerika im ecuadorianischen Otavalo. Der Tag hat sich gelohnt. Die Lagune war still und schon und der Markt war sehr interessant.  Und ich habe mir einen Alpaka Pullover gekauft, eine Kamel Art. Die Wolle ist sehr schön weich und wärmer als Schafswolle. Und noch paar Kleinigkeiten. Und vor allem hat sich der Tag gelohnt, war es wunderbare Motive auf dem Markt gab, besonders sie Indigena von Otavalo in ihrer einheimischen Tracht. Da sie sich jedoch ungern oder nur gegen Geld fotografieren lassen, war es gar nicht so einfach schöne Fotos zu bekommen. Hier die Fotos der Cuicocha Lagune und hier die des Indigena Marktes.

Und nun sitze ich zuhause…. und habe den übelsten Sonnenbrand!!! Naja, vielleicht sollte man sich am Äquator um 12h doch vielleicht gleich 5x eincremen… mit 50. Das sagt mir jedenfalls meine Haut! Aua!



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4 Antworten zu “Meine Woche und ein Ausflug auf die Nordhalbkugel”

  • Tobi sagt:

    Die Portraits vom Markt sind richtig gut.
    Und die Lagune fetzt.

  • Florian sagt:

    Interessant deine Darstellungen zu lesen. Mich wundert echt das Ecuador so gefährlich ist, dass du da nachts oder allein schon wenn es dunkel wird, nicht mehr auf die Strasse kannst.
    Deine Erfahrung mit Sonne und den Fotografieren der Einheimischen kann ich voll nachvollziehen. Auch die Tanzerfahrungen 😉 Aber daran gewöhnst du dich.
    Nur eine Sache, nicht alle Währungen hier sind 1:2000. In Argentinien hast du z.B. 1:4 oder in Bolivien 1:8.

  • Cilia sagt:

    Ecuador ist nicht so gefährlich, aber Quito ist es! Man muss sich halt an die Regeln halten, dass sollte einem nichts passieren.
    Dann galt es mit den Währungen wohl nur für Peru und Kolumbien.
    Und was meinst du mit „Interessant“ meine Darstellung zu lesen?
    Ich denke Argentinien und Ecuador sind schon noch 2 Welten.

  • Florian sagt:

    @Cilia Mit interessant meine ich es im originalen Wortsinne (zu meiner Jugend hatte interssant tatsächlich noch eine Gute Bedeutung, dem Wortsinn entsprechend). Für mich ist es halt spannend deine Erfahrungen und Eindrücke, besonders der ersten Tage, zu lesen, da ich ja bis Ecuador nicht gekommen bin.

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