die Atlantikküste von Uruguay
13 09 2011Am Mittwoch fuhr ich von Uruguays Hauptstadt Montevideo die Küste hoch in den Nord-Osten. Mein Ziel war das kleine Fischerstädtchen „Punta del Diablo“ nahe der brasilianischen Grenze. Es wird im Sommer gerne von Surfern und „Massenstrand-Flüchtlingen“ besucht. Jetzt in der Nebensaison ist es wie ausgestorben, aber wunderschön still, nachdenklich und idyllisch.
Ich kam im Dunkeln an und musste mich erst einmal in den Dünen zurechtfinden und das Hostel finden. Im Hostel angekommen wurde ich aber schon nett empfangen, von einer Horde amerikanischer „Surfer-Boys“. Eigentlich wäre ich in den gemischten Schlafsaal gegangen, aber der Mann an der Rezeption stecke mich in den Mädchen-Schlafsaal, damit ich auch zu Schlaf komme. Den hatte ich dann sogar ganz für mich allein die erste Nacht.
Netterweise hat der Lonely Planet nichts davon verraten, dass es in dem Ort keine Bank gibt. Glücklicherweise hab ich immer noch etwas Dollar dabei, für den Notfall. In dem Fall konnte ich aber das Hostel mit der Visa zahlen. In Bolivien waren wir es ja gewohnt, dass die Geldautomaten rar sind, aber in Uruguay hätte ich es nicht erwartet. Allerdings wenn man das Kaff kennt, würde man sich wundern wenn mitten im Sand und in den Dünen Geld abzuheben wäre.
Es konnten zwar auch einige Spanisch, doch bei der Anzahl von Amis und Kanadiern musste ich mal wieder mein Englisch auspacken. Eingerostet ist es, aber es wird langsam wieder. Spanisch sprechen tue ich trotzdem lieber und hin und her wechseln fällt mir doch recht schwer.
Am kommenden Morgen ging es direkt an den Strand. Der Atlantik war toll, eigentlich auch nicht so kalt, aber mir war es doch nicht warm genug um schwimmen zu gehen. Das Städtchen besteht aus einer Mischung von alten Fischerhütten und Ferienwohnungen/Häusern. Dahinter schließt sich ein unspannendes Neubaugebiet an. Hier ein paar Bilder der Idylle:
Abends wurde im Hostal immer sehr lecker gekocht und man saß zusammen am Kaminofen und quatschte oder hörte Musik. Es waren 2 sehr schöne, erholsame Tage für mich.
Von Punta del Diablo brach ich auf nach Punta del Este. Der Ort liegt an der Süd-Ost Ecke des Landes, an der Zusammenkunft vom Atlantik und dem großen Flussdelta „Rio de la Plata“. Es ist der Ferienort der Reichen und Schön(operiert)en und so sieht es auch aus: eine Stadt aus schicken Hochhäusern, großen Straßen, Banken und Shoppingmeilen. Aber der Strand ist auch hier sehr schön, zumindest ohne die Massen der Hauptsaison. Ich war nämlich fast allein dort. Es war leider nicht so schönes Wetter, es windete sehr und Mittags zog ein starkes Gewitter auf. Aber da die Stadt sowieso nicht so viel her gab, war es nicht allzu schlimm.
Ich schaute mir den Yachten- und Fischerhafen an. Die Fischer im Hafen, die ihre Fischreste zurück ins Wasser werfen hatten die rießen Seelöwen angelockt, es war lustig zuzusehen wie sie sich um den Fisch zankten.
Auf einmal machte es einen Satz und der eine und kurz darauf ein zweiter dicker Seelöwe standen an Land. Man könnte meinen sie lächeln sogar in die Kamera:
Natürlich befand sich dort auch eine Traube von Touristen und die neuste Mode der Asiaten ist, nicht mit schönen großen Kameras zu fotografieren, sondern mit dem iPad, unglaublich praktisch…:
Ansonsten war Punta del Este nicht sehr spannend. Die unglaubliche Schönheit des Ortes, von der mir erzählt wurde, konnte ich nicht ganz wieder entdecken in diesem Beton-Kaff. Aber schaut selbst:
Von Punta del Este ging es schon wieder zurück nach Montevideo und von dort mit einer Bus-Boots-Kombination zurück nach Buenos Aires.
Am Hafen bei der Migrationsbehörde standen überall große Schilder, dass es verboten sei Früchte, Milchprodukte oder Fleisch nach Argentinien zu importieren. Ich hatte noch Kiwis und Käse und Handgepäck, ich wollte sie eigentlich durch schmuggeln. Aber da alles durchleuchtet wurde hielt ich es für besser, die Sachen dem Sicherheitsmann zu geben oder sie weg zuschmeißen. So stellte ich mich mit dem Kram in der Hand vor den Sicherheitsmann und frage, wo denn ein Mülleimer wäre oder was zu tun sei. Er guckte mich nur unverständlich und flaumte mich an, ich solle das Zeug doch alles aufs Band zur Durchleuchtung legen. Ich war etwas verdutzt, folgte aber seiner Anweisung. Auf der anderes Seite warte ich darauf, dass jemand mich zurecht wies oder mich darauf ansprach. Doch ich wurde nur wieder angemeckert, ich solle doch mein Zeug nehmen und gehen. So packte ich alles wieder ein und ging… sehr konsequent diese Sicherheitshinweise!
Inzwischen bin ich wieder in Buenos Aires bei Alex und genieße meine letzten Tage in Südamerika.
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