Deathroad to the Jungle

3 08 2011

Letzte Woche Dienstag haben wir uns, obwohl wir das eigentlich nicht vor hatten, den Touristenströmen angepasst und die „Most Dangerous Road of the World“ mit dem Fahrrad versucht… Wir haben uns eine gute Reiseagentur gesucht, so dass wir mit tollen Kona Downhill-Rädern und schicken Anzügen auf die Strecke fuhren.PRO

Die „Deathroad“ / „Yungas Road“ ist eine Straße nahe La Paz, die vom Pass auf 4800m in den Dschungel auf 1048m führt. Früher war es die einzige Straße in den Dschungel, an der steilste Stelle geht es 600m gerade nach unten und auch die restlichen 56km gibt es steile Abhänge. Und das bei einer Straßenbreite von etwa einer Fahrspur. 2006 eröffnete eine „etwas“ sicherere Straße, wodurch die gefährlichste Straße der Welt heute nur noch für den Tourismus freigegeben ist. Bis dahin kamen jährlich 200 bis 300 Reisende auf der Strecke ums Leben!!! Seitdem die Strecke für Radfahrer offen ist, kamen aber auch mehr als 20 Fahradfahrer ums Leben. Der letzte Unfall riss vor 2 Wochen eine Japanerin in den Tod. Die meisten Toten waren Israelis. Unser Guide erzählte, dass die Israels häufig die günstigsten Reiseanbieter auswählen und somit die schlechteste Ausstattung besitzen. Zudem scheinen sie nicht alle Sicherheitsregeln einzuhalten und sie müssen sich und anderen etwas beweisen. Von meinen Begegnungen mit ihnen kann ich inzwischen auch sagen, dass es schwierige Personen sind. Und ich rede hier wohl bemerkt von Israelis, nicht von Juden.

Auch an mir sind einige Personen vorbei geheizt und es sah nicht immer so aus als ob sie ihr Bike unter Kontrolle hätten. Außer ein paar kleinen Stürzen mit Schürfwunden ist an dem Tag aber nichts weiter passiert.

Gruppenfoto

Mir hat der Tag, auch wenn ich großen Respekt vor der Abfahrt hatte, sehr großen Spaß gemacht. Die Bikes waren toll, die Landschaft wunderschön, die Vegetation der Landschaft spannend, unsere Truppe und unsere Guides war sehr nett und ich konnte endlich wieder etwas Sport machen!

Wirklich gute Fotos von dem Tag gibt es leider nicht. Wir konnten unsere Kameras nicht mit aufs Rad nehmen und die Guides haben grausame Fotos gemacht. Daher hier nun ein Foto aus dem Netz

Deathroad

Am Abend ging es wieder nach La Paz, von wo wir am kommenden Morgen wieder in den Dschungel fuhren und zwar über den für Autos noch offenen Teil der Deathroad. Die weiteren 21 Stunden im Bus sahen jedoch leider auch nicht viel Besser aus. Die Straßen waren schmal, am steilen Abhang und trotzdem fuhr der Busfahrer verdammt schnell. Ich habe die 21 Stunden kein Auge zu bekommen und einige Ängste durchstehen müssen. Obwohl auf der Straße jährlich mehr als 1 Bus abstürzt, scheinen die Fahrer den Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit und Gefahr noch nicht erkannt zu haben. Es war ein Höllentrip! Da war ich froh als wir wegen Bauarbeiten 2,5std in einem kleinen Dörfchen halten mussten.

Am Mittwoch früh kamen wir in Rurrenabaque im Amazonas an. Rurre liegt zwischen dem Madidi National Park (Regenwald) und der Pampa. Es war heiß und unglaublich feucht dort, eine Abswechslung nach der langen Zeit in den kalten Bergen.

Am Donnerstag sollte es auf einen 3 tägigen Trip in die Pampa gehen, wir hatten jedoch einen langen Weg dorthin denn Tobis Visa wollte einfach nicht bezahlen und es gibt keine Bankautomaten dort unten und nur eine Bank. nach viiielen Versuchen und großer Verzweiflung stellten wir dann fest, dass es das Tageslimit war. Wir konnten zum Glück in Raten zahlen.

In die Pampa zum Tiere schauen fuhren wir in einer 7er Gruppe: Ein arroganter Holländer mit seiner  Flamme aus Australien, ein sehr lustiges irisches Pärchen auf Hochzeitsreise und ein weiterer Ire, den wir schon von unserer Death-Road-Tour kannten.

Die Tour begann mit einer 3 stündigen Jeep Fahrt durch die Savanne, in der es ganz furchtbar staubte. Das erste Tier das uns den Weg kreuzte, wir saßen zum Glück im Jeep, war eine Kobra. Kurz darauf folgte und das ist viel seltener, ein Faultier. Es wollte vor uns Zuschauern abhauen, wir hatten jedoch genug Zeit zum fotografieren bei dem Schneckentempo 😀

Faultier

Nach einer Mittagspause ging es aufs Wasser mit dem Einbaum-Boot. Ich bin froh nie gekentert zu sein, denn alle 10min lag ein Aligator, genauer ein Kaiman im Wasser. Angeblich greifen diese Menschen aber nicht an, da es genug Fisch gibt. Aber ich wäre mir da nicht so sicher… Sie werden bis zu 7m groß, die größten die wir waren waren an die 3-3,5m.

Kaiman

Hier noch der Party-Zug:

schildkröten

Weitere Tiere die wir sehen durften waren, die Affen:

Affe

Und Flussdelfine:

Rosa Flussdelfine

Auch diese Tiere gab es, den Namen habe ich vergessen. Aber lustig waren sie, irgendwie wie rießen Meerschweinchen.

Dingsbums

Es gibt auch Anakondas, welche wir am 2. tag suchen waren. Wir haben jedoch keine gefunden, finde ich auch nicht so schlimm! Meine Angst vor Schlangen ist nicht besser geworden.

Dafür wurden Piranhas gefischt, und ich war tatsächlich die einzige die welche gefangen hat. Ich habe ganze 4 Fische gefangen, einen falschen, 2 zu kleine und einen der groß genug war zum Essen. Gefischt wurden die Fische mit frischem Fleisch. An sich ernähren sie sich von anderen Fischen, aber sollte man bluten, greifen sie auch Menschen an und das im Schwarm.

fischen

zu kleiner piranha

Gewohnt haben wir die 2 Nächte in einer schönen Dschungel-Lodge, alles ausgekleidet mit Mückennetzen und natürlich Hängematten.

Lodge

piranha auf dem Teller

Hier noch ein paar Eindrücke der Tour:

pampa

Volleyball bei Sonnenuntergang

Weitere Berichterstattung zum zweiten Dschungelausflug und zu La Paz folgen. Morgen geht es erstmal den Huayna Potosi (6088m) besteigen und anschließend weiter nach Potosi bzw. Sucre.