Argentina – Willkommen zurück in der westlichen Welt

13 08 2011

Von der schönen Stadt Tupiza, die für uns schon nicht mehr eine typische, arme bolivianische Stadt war, ging es Richtung Süden zur argentinischen Grenze. Wir hatten ein Taxi, dass nur uns 2 zur Grenze bringen sollte. Aber wie es so ist in Bolivien, wurde es die ganze Strecke voll gepackt mit Menschen und Gepäck.

Die Grenze war wie es der Lonely Planet versprach: Voll, chaotisch und ohne ersichtliches System. Hier haben es Diebe leicht. Amüsant waren dafür die vielen Träger bepackt mit Säcken, die neben der Grenze Waren transportierten.

Grenzverkehr

Drüben in Argentinien wurde es je weiter man von der Grenze weg kam immer westlicher. Ja, es hätte auch Europa sein können. Es gab gute Straßen, richtige Reisebusse und feste, aber gepfefferte Preise. Wir fuhren nach Salta, eine Stadt mit 550.000 Einwohnern. Sie kam uns größer vor als jede bolivianische Stadt und hier begegnete uns nach einem knappen halben Jahr wieder die Konsumgesellschaft.

Konsumgesellschaft

Es gab richtige Supermärkte anstatt nur „Tiendas“ und sogar mit sämtlichen Milchprodukten, es gab Geschäfte mit Luxusartikeln, eine Auswahl an Schokolade. Es gab Parks mit Spielplätzen und Leute die in ihrer Mittagspause zum Joggen gingen. In Peru und Bolivien gab es zwar vereinzelte Fuß- und Basketballplätze, doch diese waren meist heruntergekommen oder kosteten Eintritt, zudem hatte der Normalbürger keine Zeit zum Sport treiben. Man arbeitete meist von 7-23°°h und hatte keine 4 stündige Mittagspause wie im argentinischen Salta! Die Hostals hatten immer heiße Duschen und 24h fließend Wasser. Man sah wieder die neusten Frisuren und Moden und es gab Reichenviertel mit Privatautos – in Cusco gab es nur ca 5% Privatautos, der Rest bestand aus Taxis, LKW und ÖPNV.

Reichenviertel-Salta

Es scheint aber so, dass es in Argentinien im vergangenen Jahr eine Preisexplosion gegeben haben muss. Die Preise von Busfahrten und Hostals/Hotels sind doppelt so hoch wie im Reiseführer von 2009/2010. Wir befinden uns fast bei deutschen Preisen. Wir wären gerne nach Mendoza gefahren, doch diese 18 Stunden Busfahrt hätte uns 85€ gekostet. Chile, dass sonst immer teurer war, scheint nun günstigere Fahrpreise zu haben. So fahren wir nach Santiago mit dem Umweg über San Pedro de Atacama und zahlen in etwa den selben Preis.

Gestern Abend sind wir aufgebrochen um heute morgen um 7:30h in den Anden auf 4100m Höhe an der Landesgrenze von Argentinien anzukommen. Nachdem wir unseren Ausreisestempel bekommen hatten und der Drogenhund den ganzen Bus und das Gepäck auseinander genommen hat, stehen wir nun seit 4 Stunden zwischen Argentinien und Chile – im Niemandsland.

Stau-Niemandsland

Durch Vereisungen und Sandverwehungen zwischen den Salzsehen gab es einen Unfall, und die Passstraße ist nicht passierbar. Wem hier etwas passiert ist rechtlos, es gibt kein zuständiges Land. Die Straße ist teilweise nicht passierbar, da sie zugeweht ist, wir fahren durch die Felder daneben.

Viele der Passagiere im Bus bekommen die Soroche, die Höhenkrankheit. Wir sind glücklicherweise noch Akklimatisiert, wodurch meine Tabletten gegen die Soroche für andere Goldwert sind.

Um 16h kommen wir endlich in San Pedro an, anstatt um geplante 11h, nachdem all unsere Rucksäcke und der Bus durchwühlt wurden.



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